Also dieser Lockdown hat es wirklich in sich. Im Frühjahr war alles nur halb so schlimm – die Temperaturen waren super, das Wetter schön und man konnte schon an seiner Sommerbräune arbeiten. Aber jetzt ist es feucht, kalt und dunkel. Beim täglichen Spaziergang sind mittlerweile schon Mütze und dicke Jacke notwendig.
Der Abend vor dem Fernseher ist somit vorprogrammiert. Zwischen Couch und Kuschelsocken, bestellt man sich schnell mal eine Sushiplatte vom Chinesen, die dann genüsslich verschlungen wird. Natürlich mit größten Bemühungen die beige Couch nicht mit Sojasauce anzukleckern. Und daneben mein Freund, der wieder mal nicht sehr begeistert ist von meiner Filmwahl. Das ist übrigens nicht das einzige, über was wir diskutieren, seitdem wir aufgrund des Lockdowns ständig aneinander kleben.
Also er spielt ja unendlich gerne Call Of Duty War Zone auf seiner X-Box. Grundsätzlich ist es mir ja egal, aber dadurch belagert er immer den Fernseher, wenn ich gerade die achte Staffel Greys Anatomy zum zweiten Mal sehen will. Außerdem brüllt er zwischendurch immer wieder „down“ oder sowas wie „Loadout“. Mittlerweile bin ich schon Profi geworden, was das „Geiger-Vokabular“ betrifft. Geigen ist übrigens der Begriff, den er und seine Truppkollegen nutzen, wenn sie wieder mal nach Verdansk für einen lebensgefährlichen Einsatz ausrücken.
Es ist im Übrigen auch ganz witzig, wenn mein Freund vergisst, dass ich im Home Office bin und sich, während eines Zoom-Calls mit einem Kunden, darüber erkundigt, ob ich ihm schnell ein Wurstsemmerl richten könne. Nach einem eindringenden Blick und dem unauffälligen Wurf meines Kugelschreibers in seine Richtung, kam seinerseits dann die Erkenntnis, dass ich nicht nur aus Spaß um 8:00 Uhr morgens in meinen Computer starre und mit mir selbst rede.
So viel zu meinen jüngsten Lockdown-Erlebnissen. Habt ihr auch ein paar Geschichten für uns? Ich bin mir sicher, dass es noch einiges zu erzählen gibt, wenn auch Kinder und Haustiere mit im Spiel sind.
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