Forschung in Richtung Boom!
Wenn es um Produkt- und Prozessinnovationen geht, trifft das alte Motto „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf!“ leider, oder eher zum Glück, überhaupt nicht zu. Egal ob Wirtschaft, Infrastruktur, Umwelt oder Kultur – ohne gezielte Forschung läuft man Gefahr, langsam aber sicher den Anschluss an andere Unternehmen und Regionen zu verlieren.
Bei uns IMSÜDEN wissen wir das natürlich und schnuppern schon länger am österreichischen Podest in Bezug auf die Forschungsquote mit gut drei Prozent der Kärntner Wirtschaftsleistung. Auch die Politik leistet dazu ihren Teil und hat vor einem Jahr einen eigenen Forschungsrat ins Leben gerufen, um die Leistung der bestehenden Einrichtung besser bündeln und koordinieren zu können.
„Wir sind sehr stolz, dass sich Kärnten in den letzten Jahren zu einem europa- und auch weltweit vielbeachteten Hochtechnologieland entwickelt hat“, betont LH Peter Kaiser. „Daher war die Einsetzung eines Forschungs- und Wissenschaftsrates der nächste logische Schritt, um Kärntens Vorreiterrolle in Europa im Bereich Forschung und Entwicklung weiter auszubauen.“
Kärntner Forschungsrat: Wer, was, wie?
Sechs echte Profis aus dem Forschungs- und Förderungsbereich konnten für den Kärntner Forschungs- und Wissenschaftsrat gewonnen werden:
- Prof. Christiane Spiel: Bildungspsychologie, Uni Wien; Vorsitzende des Rates
- Dr. Klaus Pseiner: Forschungsförderungsgesellschaft; Stv. Vorsitzender des Rates
- Prof. Gerhard Sorger: Volkswirtschaftslehre, Uni Wien
- Prof. Johann Kastner: Sensorik und Messtechnik, FH Oberösterreich
- Prof. Josef Glössl: Angewandte Genetik, BOKU Wien, Wissenschaftsfond FWF
- Mag. Edeltraud Stiftinger: Austria Wirtschaftsservice, FFG
„Der Hauptfokus des FWR liegt auf der Koordination zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung“, erklärt Prof. Christiane Spiel. „Es gibt bereits einige vielversprechende Initiativen und Maßnahmen im F&E Bereich, die nun weiter ausgebaut und vernetzt werden sollen.“ Mit Besuchen von Kärntner Forschungseinrichtungen macht sich der Rat ein authentisches Bild der Lage, das als Basis für seine Empfehlungen dient. Neben Aktivitäten in den Bereichen Electronic Based Systems und Informations- und Kommunikationstechnik streicht Prof. Spiel besonders den Klimaschutz heraus: „Der Green Deal der EU und die F&E Aktivitäten in Kärnten können gerade in diesem Bereich eine ganz entscheidende Rolle für eine positive Entwicklung spielen.“
Wie forscht man bei uns IMSÜDEN aus?
„Wir haben in unserem ersten Jahr das Educational Lab im Lakeside Park Klagenfurt, die Alpen-Adria-Universität, mehrere Standort der FH Kärnten und Infineon Austria in Villach besucht“, erzählt Prof. Spiel. „Dabei konnten wir uns ein gutes Bild der Situation machen und mit den verantwortlichen Personen einen intensiven Gedankenaustausch starten.“
In letzter Zeit konnten wichtige Meilensteine für eine weitere positive Entwicklung Kärntens erreicht werden. Im Febuar 2020 verkündete Infineon Investitionen von 1,6 Milliarden Euro bis 2025 in den Standort Villach. Schon 2019 begann ein Institut des Joanneum Research im Lakeside Park seine Forschungstätigkeit mit dem Fokus Mensch/Roboter-Kollaboration und -Interaktion in innovativen Produktionsprozessen und ein Fraunhofer Innovationszentrum für künstliche Intelligenz siedelte sich in Klagenfurt an.
„Wir arbeiten seitens der Landesregierung eng verbunden mit Sozialpartnern, Wirtschafts- und Industrieunternehmen daran, Kärnten in Bereichen wie Mikroelektronik, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz international als Vorreiter zu positionieren und sichtbar zu machen“, gibt sich Landeshauptmann Peter Kaiser zuversichtlich. Besonders betont er auch Kärntens Engagement für das strategische High-Tech Netzwerk Silicon Alps Cluster, bei dem Wirtschaft und Politik kooperieren, und für das Spitzenforschungszentrum Silicon Austria, das sich auf elektronikbasierte Systeme spezialisiert hat.
Aber braucht man in Zeiten des Internets eigentlich regionale Forschung noch?
Jeder von uns trägt das gesammelte Wissen der Menschheit in der Tasche und kann sich Informationen in Sekundenschnelle beschaffen. Warum nicht also andere forschen und experimentieren lassen und bei uns IMSÜDEN davon profitieren? Mit ein paar Investitionen sollten dann modernste Produkte und Dienstleistungen „Made in Carinthia“ nur eine Frage der Zeit sein.
Der Teufel steckt im Detail bzw. in der tatsächlichen Anwendung. Wer sich schon einmal ein How-To Video auf Youtube angeschaut und danach motiviert probiert hat, eine eigene Website zu erstellen, musste schnell ernüchtert feststellen, dass die Information alleine wohl nicht gereicht hat. Erst durch wiederholtes Anwenden und Weiterlernen sind Erfolge möglich.
In der Wirtschaft verhält es sich genauso. Wer sich nur auf die Forschungsarbeit anderer verlässt, hinkt dem Fortschritt immer hinterher. Wenn man allerdings in eigenen Forschungseinrichtungen zusammen mit Unternehmen an Innovationen arbeitet, entsteht die Expertise wie von selbst und wir IMSÜDEN bleiben am Puls der Zeit.
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