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Interview mit Bürgermeister Scheider zur Lendhafen-Thematik

lendhafen klagenfurt

It’s a never ending story: Der Lendhafen ist wohl einer der schönsten Orte in Klagenfurt und stagniert dennoch in seiner Entwicklung. Anwohner und lokale Betriebe wünschen sich sehnlichst eine aktive Belebung und auch die Stadtpolitik steht dem offen gegenüber. Trotzdem passiert wenig.
Wir haben mit unserer Petition im vergangenen Sommer zumindest einige Steine ins rollen bringen können, wie beispielsweise die Aufhebung des bestehenden Alkoholverbots im Hafen. Unterschrieben von allen Parteien (ausgenommen der FPÖ), liegt dem Gemeinderat ein solcher Beschluss vor (siehe unten), der das Verbot zu den gastronomischen Betriebszeiten kippen soll. Trotzdem ist bisher nichts passiert.
Woran das liegt und warum nichts voran geht, haben wir Bürgermeister Christian Scheider in einem schriftlichen Interview gefragt:

IMSÜDEN:
Es wurde ein Antrag im Gemeinderat gestellt, zur Aufhebung des Alkoholverbots im Lendhafen zu den gastronomischen Öffnungszeiten. Dieser wurde von allen Fraktionen (ausgenommen der FPÖ) unterzeichnet. Warum wurde dieser Antrag noch nicht umgesetzt und wann ist damit zu rechnen? 

Scheider:
Die Gastronomie darf Alkohol ausschenken. Es geht darum, was außerhalb der Öffnungszeiten passiert. Dahingehend finden derzeit Verhandlungen und intensive Gespräche statt. Es soll eine Belebung zustande gebracht werden, mit der alle Beteiligten leben können. Die ständigen Konflikte möchten wir vermeiden. Veranstaltungen gewerblicher Art dürfen ja stattfinden. Es hat sich aber in der Vergangenheit gezeigt, dass es nach den Veranstaltungen zu Vorfällen gekommen ist, wo zu später Stunde weiter gefeiert wurde. Das wollen wir so nicht. Wir wollen eine Belebung des Lendhafens, die positiv aufgenommen wird. Alkoholexzesse sollen der Vergangenheit angehören. Jetzt stellt sich die Frage, wie man das löst. Dahingehend sind wir auf einem guten Weg. Ich möchte, dass alle Beteiligten kräftig an einer guten Lösung mitarbeiten. Sonst bleibt der ewige Konflikt und das kann wohl in niemandes Interesse sein. 

IMSÜDEN:
Seit einigen Jahren entwickelt sich vieles im Hafen weiter und dies wird von den Klagenfurter Einwohner*innen extrem gut angenommen. Für viele könnte die Weiterentwicklung dieses schönen Viertels allerdings noch schneller von statten gehen. Welches Konzept hat die Stadt Klagenfurt zur Attraktivierung des Lendhafens? 

Scheider:
Es gibt mehrere Konzepte, die im Gemeinderat bzw. von den einzelnen Abteilungen eingebracht wurden. Diese werden jetzt evaluiert. Es ist jedoch auch immer eine Frage der Finanzierung. 

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IMSÜDEN:
Die Entwicklung des Hafens wird, wie allseits bekannt ist, vor allem von einigen Anwohner*innen verhindert. Hier ist von „unerträglichem Lärm“ die Rede und „nicht tolerierbaren Zuständen“. Im Gespräch mit Herrn Schluifer von der Landespolizeidirektion konnten wir jedoch herausfinden, dass im Lendhafen kaum Strafdelikte oder Ordnungswidrigkeiten festzustellen sind. Wie erklärt sich die Stadt diese auseinander klaffende Wahrnehmung von Polizei und Anrainer*innen? 

Scheider:
Es ist bekannt, dass es immer wieder zu unliebsamen Vorfällen gekommen ist. Vieles kommt aber nicht immer zur Polizei oder wird gleich zur Anzeige gebracht. Mir ist es jedenfalls wichtig, dass dem Lendhafen in Zukunft ein anderer Charakter gegeben wird. 

IMSÜDEN:
Beim Lendhafen handelt es sich um einen öffentlichen und gut frequentierten Ort. Muss man als Anrainer*in nicht mit einem etwas erhöhten Geräuschpegel rechnen, wenn man sich für einen Wohnsitz nahe einen öffentlichen Platzes entscheidet? 

Scheider:
Muss man sicherlich. Aber ich setzte auf gute Kooperation. Die Stadt rückt in keinem Fall von Veranstaltungen ab, die Grundlinie wird beibehalten. Es ist aber sicher auch kein Fehler, die Anrainer*innen mit ins Boot zu holen. Eine Lösung für alle Beteiligten muss das Ziel sein. 

IMSÜDEN:
Blickt man in andere Städte wie Graz, Linz oder Wien, so kann man beobachten, dass die Entwicklung von gewissen Vierteln einen enormen Mehrwert für die Bevölkerung bietet. Verpasst Klagenfurt nicht etwas den Anschluss an andere Städte, wenn man einem Viertel mit viel Potential nicht genügend Entwicklungsmöglichkeiten zuspricht? Gerade die zahlreiche Abwanderung von jungen Leuten zeigt doch, dass man mit dem Angebot in Klagenfurt nicht ganz zufrieden ist. 

Scheider:
Das ist ja nicht der Fall. Ich habe immer geäußert, dass wir die Belebung des Viertels wollen. Es gibt viele gute Ideen. Man muss das aber sensibel und gut vorbereitet angehen, dann erreicht man am Ende mehr. Unüberlegte Schnellschüsse bringen niemandem etwas. 


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