In Kärntens Ostregion herrscht erwartungsvolle Aufregung, steht doch mit dem „Gackern“ in St. Andrä im Lavanttal wieder das einzigartige, und mittlerweile wohl größte Geflügelfest Europas vor der Tür. Unternehmen und Mitarbeiter arbeiten auf Hochtouren, möchten noch alles erledigen, denn vom 5. bis 15. August ist Time Out im Lavanttal. Wer da nicht Urlaub bekommt, hat es sich wahrscheinlich mit dem Chef verscherzt, wer was braucht hat Pech, wer Projekte vereinbaren oder Geld kassieren will auch. Die Erfahrenen wissen das und verlegen ihre Termine gleich auf die Loretowiese unterhalb der gleichnamigen Kirche, die seit kurzem als Basilika selbst zur Pilgerstätte geworden ist. Auf der Wiese herrscht seit Tagen reges Treiben. Wirte und Mitarbeiter zimmern an ihren wetterfesten Unterständen und Gaststätten, errichten das Festzelt und befestigen den Boden so gut, dass nicht einmal ein Orkan der Feierlaune etwas anhaben kann.
Alles vibriert irgendwie, nur die Organisatoren sind erstaunlich ruhig. Kein Wunder, ist doch das Programm seit gut einem halben Jahr unter Dach und Fach. „Immerhin findet das Gackern heuer zum 17. Mal statt, da weiß jeder was zu tun ist und wir können uns ganz auf die Neuheiten konzentrieren die heuer stattfinden“, sagt Karl Feichtinger, einer der Gründerväter und wichtigsten Promotoren des Festes.
Freier Eintritt und volles Programm bei jedem Wetter.
Alles hat ein Ablaufdatum, nur das Gackern nicht. Im Gegenteil – wer einmal da war, kommt wieder und entdeckt immer Neues – kulinarisch, programmatisch und gesellschaftlich. Man trifft junge Menschen, die zu ländlicher Musik genauso swingen wie zu Rock ’n’ Roll. Musik-Karrieren werden hier geboren, wie zum Beispiel jene der Boyband namens Stockhiatla. Feichtinger: „Als die das erste Mal bei uns auf der Bühne standen, waren sie noch Buberln, heute sind sie im gesamten deutschsprachigen Raum auf Tour.“
Heuer wird die Bühne 11 Tage lang bespielt.
Das ist natürlich eine Herausforderung. Um die Spannung hoch zu halten, ergänzt man jedes Jahr Bewährtes durch Neues.“ Insgesamt spannt sich der Bogen vom Trachtentag (7.8.), Highlander-Tag (13.8.) bis zum Western Showdown (15.8.). An den Wochenenden beginnt man bereits ab 11 Uhr mit dem Programm, unter der Woche ab 16.00 Uhr. Jeder Tag hat ein anderes Thema und das macht Lust auf mehrfachen Besuch. Blaskapelle, Oberkrainer, Rock ’n’ Roll, Alpenrock oder Western Country – geboten wird, was zum Fest passt. „Mit den Schönweger Buam bringen wir heuer Musik bis in die Gastwirtschaften hinein, direkt und unplugged“, so Feichtinger.
Geflügelkreationen vom Feinsten.
Kulinarisch konzentrieren sich die Gackern Wirte ausschließlich auf frisches Geflügel. Kein Wunder ist doch WECH, Österreichs bedeutendster Geflügelproduzent, nicht weit entfernt und viele seiner Geflügelbauern sind im Tal und an den Hängen der Sau- und Koralpe beheimatet. Zusammen sorgen sie dafür, dass täglich ausreichend frisches Geflügel angeliefert wird. 70.000 Besucher verputzen schließlich eine ganze Menge. Und es wird nie fad, denn alle neun Wirte setzen unterschiedliche kulinarische Schwerpunkte. Vom Gackernburger bis zum Hendllutscher, vom Kebab bis zur Frühlingsrolle…. Insgesamt sind es 35 nationale und internationale Geflügelgerichte, die Lust darauf machen jeden Tag einen anderen Gackernwirt zu besuchen. Feichtinger: „Auch wenn unter der Woche das eigentliche Programm erst am Nachmittag beginnt – zwei unserer Gackernwirte bieten täglich bereits ab 12.00 Uhr ihre Spezialitäten an, damit niemand hungern und dürsten muss. Insgesamt bieten wir ein extrem hohes Niveau und ein Service mit Besteck und Gläsern wie in der guten Gastronomie.“
Das Geheimnis: Hohes Niveau, tolles Team und Vollgas.
Die Besucher kommen von weit her, manche planen sogar ihre Urlaubsreise nach dem Gackern Termin. Organisatoren und Wirte – meist in Personalunion – machen es den Gästen auch so gemütlich wie möglich, bieten Firmen eigene Lounges und natürlich freien Eintritt für alle. Im Tal verkehren Shuttlebusse. Besucher von weiter her bilden meist Fahrgemeinschaften, oder buchen eines der eher raren Zimmer in der Umgebung.
Und noch bevor am 15.August die letzte Runde ausgegeben wird stecken sie schon wieder ihre Köpfe zusammen – besprechen was man noch besser machen könnte und welches Gericht heuer den Vogel abgeschossen hat. Man spürt die Energie einer eingeschworenen Truppe, die bereit ist jedes Jahr Vollgas zu geben. Das ist wohl auch das wahre Erfolgsgeheimnis eines Festes das einmal vor 17 Jahren das Licht der Welt erblickt hat.
Das volle Programm: www.gackern.com
PIX: www.gackern.com / Foto Emhofer
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