Ein richtiger Mann muss einen Baum pflanzen, ein Kind zeugen und ein Haus bauen, sagt man. Aber das greift zu kurz. Er soll mindestens eine Krachlederne besitzen und sie in Ehren halten, sein Leben lang.
Zu kurz greift auch, wer den Sascha Flössholzer auf die Herstellung von modellierten Maßschuhen reduziert, und wenn sie noch so einzigartig sind. Bevor er sich mit Schuhleder beschäftigte, kreierte der ausgebildete Damen- und Herren-Kleidermacher bereits allerfeinste Lederbekleidung für beiderlei Geschlechter. Vor allem Jäger schätzen seine Handfertigkeit und lassen von Jacke bis Schuh nach Maß, und aus feinstem Sämischleder, von ihm fertigen.
Sämischleder ist mit nix vergleichbar.
Leder ist nicht gleich Leder, dass wissen die Jäger und es spricht sich auch sonst immer mehr herum. Sascha Flössholzer: „Ich verwende nur Sämischleder, das stellen nicht mehr viele her, aber es ist das Hochwertigste, was es gibt. Man gerbt es mit Naturstoffen, wie z. B. Fischtran, das ist viel aufwendiger, weil es mehrmals getrocknet, gewalkt und von Hand nachbearbeitet werden muss. Dafür ist es dann aber unglaublich zart, bleibt offenporig, also atmungsaktiv, und fühlt sich am Körper an wie eine zweite Haut.“ Flössholzer fertigt daraus Mäntel und Jacken mit oder ohne Pelzbesatz. Und natürlich Lederhosen, lang oder kurz, und in den unterschiedlichsten Farben. Seit ein paar Jahren hat er auch eine richtige Krachlederne im Programm. Früher kam die Nachfrage dafür aus der Steiermark und aus Oberösterreich, in letzter Zeit kommen immer mehr Kärntner auf den Geschmack, und was den Meister Flössholzer besonders freut, ist der steigende Damenanteil.
Mehr Sexappeal kann man nicht schenken.
Jeder, der einmal eine echte Krachlederne getragen hat, ist begeistert. Sie macht Männer männlicher und verleiht den Frauen ebenso viel Sexappeal, wie ein schönes Dirndl. Aber wo ist den der Unterschied zwischen einer Krachledernen aus dem Ausseer Land und einer Original Flössholzer aus St. Paul im Lavanttal. „Vom Material und der Passform her sind beide super. Ich lasse aber meistens den Latz weg und bin auch sparsamer mit der Bestickung. Das macht sie noch alltagstauglicher und gibt ihr einen sportlicheren Touch. Und dann gibt’s noch einen wesentlichen Unterschied: Meine handgefertigten Krachledernen sind in der Regel um einiges erschwinglicher, weil der Markenaufschlag entfällt,“ schmunzelt Sascha Flössholzer.
Ein Geschenk fürs Leben braucht seine Zeit.
Derzeit herrscht bei Flössholzer Hochbetrieb. Nahezu täglich kommen Leute ins Geschäft und wollen am liebsten sofort eine Lederne als Geschenk verpackt mitnehmen. Das geht natürlich nicht, sonst hätte man nicht einmal mehr eine für die Auslage. Der Ablauf ist hier gleich wie bei der Fertigung von Maßschuhen. Zuerst wird Maß genommen, dann ein Muster zur Anprobe gefertigt. Danach wird zugeschnitten, genäht und nach etwa einer Woche können die Kunden ihre individuellen Kreationen mitnehmen. Bis man seine Krachlederne mit nach Hause nehmen kann, vergehen so insgesamt gut fünf Monate. Wer seine also im kommenden Sommer schon ausführen will muss sich mit der Bestellung beeilen. Sehr beliebt sind derzeit Gutscheine. Dann liegt was Wertvolles unter dem Christbaum und man hat genug Zeit, sich bis zur Fertigstellung, stramme Wadl anzutrainieren.
Und die Kosten. Flössholzer: „Das hängt vom Leder, der Ausführung und auch von den Sonderwünschen ab. Aber mit € 1.400,00 ist man schon dabei.“
Masschuhe und Lederbekleidung Flössholzer
Hauptstrasse 6, St. Paul i. Lavanttal
Tel. 0043 664 5096117
E-mail: safl@gmx.at
www.floessholzer.at
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