In Villach blüht die Startup-Szene. Das macht sich auch am BUSINESSBEACH in Drobollach am Faaker See bemerkbar. Fabian Gutbrod von add-e ist heute ausnahmsweise nicht mit’n Radl da, obwohl das dank seiner Idee ziemlich easy wäre. Er ist uns neben Alexander Elbe von crank-e als neues Gesicht am BUSINESSBEACH sofort aufgefallen und da wollten wir natürlich gleich mehr über ihn und sein Schaffen wissen.
IMSÜDEN.AT: Hallo, wer bist du und was kannst du?
Fabian Gutbrod: Ich bin Fabian und ich kann, kurz gesagt, aus einem stinknormalen Fahrrad in kürzster Zeit ein e-bike machen.
IMSÜDEN.AT: Hä? Und wie machst du das?
Fabian Gutbrod: Also wir stellen ein Antriebssystem bestehend aus einem Motor, einem Akku und allem, was man für die Montage braucht, her und das unterstützt dann beim Treten.
IMSÜDEN.AT: Klingt cool, aber warum leg ich mir dann nicht gleich ein e-bike zu?
Fabian Gutbrod: Naja, e-bikes sind sehr schwer und viele Leute haben schon echt gute Fahrräder, an denen sie hängen und wollen sich vielleicht auch nicht unbedingt noch ein zusätzliches kaufen. Mit dem add-e kann man dann ganz einfach sein Mountainbike, Rennrad, Klapprad oder auch jedes andere Rad zum e-bike machen.
IMSÜDEN.AT: Und der add-e passt auf jedes Fahrrad? Wie kann das denn sein?
Fabian Gutbrod: Schon auf so ziemlich jedes, ja. Der Akku ist so groß wie eine Trinkflasche und sieht auch so aus, den steckt man einfach in die Trinkflaschenhalterung und die restlichen Bestandteile lassen sich auch ganz leicht an den Standardschnittstellen eines Fahrrads anbringen. Aber auf unserer Website gibt’s ausführliche Videos zur Montage, die das Montagekonzept gut widergeben.
IMSÜDEN.AT: Wie bist du eigentlich auf diese Idee gekommen?
Fabian Gutbrod: Das war anfangs aus reinem Eigennutzen (lacht). Nein, also die Idee ist mir in der Studienzeit gekommen. Ich wollte das Radfahren irgendwie angenehmer machen. Damals gab’s auch noch keine bezahlbaren e-bikes, die mir gefallen hätten und eigentlich hatte ich auch ein Fahrrad, mit dem ich sehr zufrieden war. Ich hab dann einen kleinen Elektroroller zerlegt und die brauchbaren Teile auf mein Fahrrad geschraubt. Sah am Anfang aber echt noch nicht gut aus und praktisch war’s auch nicht wirklich, aber im Laufe der Zeit hab ich’s dann doch geschafft, was Nützliches draus zu machen.
IMSÜDEN.AT: Du siehst ja nicht gerade unsportlich aus. Warum brauchst du denn ein Fahrrad mit Motor?
Fabian Gutbrod: Danke (lacht). Brauchen ist relativ. Ein so leichter Antrieb ist natürlich nicht primär fürs Einkaufen mit dem Citybike gebaut. Vielmehr sprechen wir Berufspendler und sogar sportlich ambitionierte Menschen an. Es ist für mich einfach ein super Gefühl, ein leichtes Fahrrad mit ordentlich Power zu fahren. Wir haben regelmäßig Kunden im hohen Alter, die aber immer noch Rennrad fahren. Auf der Ebene, im Windschatten brauchen sie keinen Motor, aber an Steigungen wird er dann dazu geschaltet. Dadurch ist es jetzt möglich auch deutliche Leistungsunterschiede auszugleichen. Keiner braucht Autos, die 200 fahren, dennoch macht sowas Spaß! (lacht)
IMSÜDEN.AT: Bist du heute mit’m Radl da am BUSINESSBEACH?
Fabian Gutbrod: Leider nicht. Hätt ich aber durchaus sein können. Die Firma ist nicht weit weg von Villach. Dort produzieren wir die Antriebe und verschicken mitlerweile weltweit. Der BUSINESSBEACH hier in Drobollach ist natürlich von Villach locker mit dem Rad zu erreichen.
IMSÜDEN.AT: Wir sehen dich heute aber zum ersten Mal hier, stimmt’s?
Fabian Gutbrod: Ja dadurch, dass ich auch viel in der Produktion zu tun hab und auch sonst eigentlich ständig anwesend sein muss, weil unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann doch öfters ein paar Fragen an mich haben, bin ich nicht ganz so flexibel, was meinen Arbeitsplatz betrifft. Aber wenn mal nur Computerarbeit zu tun ist, ist hier eigentlich schon ein fantastischer Ort dafür.
IMSÜDEN.AT: Das finden wir auch. Danke fürs Gespräch, Fabian. Ich brauch jetzt eine Abkühlung.
(pix: add-e, Alina Hainig)
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