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„Ich hatte einen größeren Auftrag und stand vor der Wahl…“

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Stefan Kienzl entwickelt mobile Apps für Googles Betriebssystem Android, von internen Firmen-Apps über das Läufertracking bei großen Laufveranstaltungen bis hin zur Steuerung von Geräten oder Firmenpräsentationen. Dafür hat er gerade erst seine CODEMODE GmbH gegründet. Das Ein-Mann-Software Unternehmen befindet sich derzeit im CoWorking Space „Anlegestelle“, hat aber noch viel mehr vor!

Stefan, was war der Auslöser dich selbstständig zu machen?

Das ging eigentlich ganz einfach. Ich hatte zuerst eine kleine App-Anfrage und als ich die abgewickelt hatte kam gleich ein größerer Auftrag. Da stellte sich dann die Frage, ob ich mich gleich selbstständig mache und die hab ich einfach mit JA beantwortet.

Woher kommt die Faszination für deinen Beruf? Sind ja nur irgendwelche Codezeilen, die auf einem Bildschirm flimmern, oder?

(lacht). Im Grunde natürlich schon aber man sieht halt auch ganz genau wie etwas wächst und beginnt zu funktionieren indem man immer wieder neue Problemstellungen löst. Das taugt mir extrem!

Und was war bzw. ist die Idee hinter deiner Firma?

Ich hab an der FH Kärnten in Klagenfurt Telematik, Netzwerktechnik  und Communication Engineering studiert und mich schon während dem Bachelor eher in Richtung Android entwickelt. Im Master hab ich das dann fortgesetzt und war auch wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut. Das Coole war, dass ich damals sogar schon Kurse über Android-Entwicklung halten durfte. Ich hab mich dann auch vermehrt am Markt umgeschaut, was es da an Firmen gibt, die Android-Entwicklung anbieten. Hat mich nicht wirklich umgehauen, muss ich sagen.

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Und wie ging’s dann richtig los, was war dein erster Schritt? Hast du alles genau geplant?

Ich hab mich nach Abschluss des Studiums arbeitslos gemeldet, denn ich war ja wissenschaftlicher Mitarbeiter gewesen, dann hatte ich ein Erstgespräch beim AMS, wo mir das Gründerservice der Wirtschaftskammer empfohlen wurde. Und so kam ich auch zum BIT (Best in Training) und von da an ging’s dann richtig los. Ich habe da so eine Businessvorlage ausgefüllt, was ich gerne verdienen würde und was ich dafür verlangen muss, welche Ausgaben ich haben werde, usw.. Das war sehr informativ, das würde ich jedem empfehlen. Auch was im schlimmsten Fall passieren kann, sollte man sich vorher überlegen.

Es ist wichtig irgendein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Was macht dich also besonders und wie bist du drauf gekommen?

Mir fiel auf, dass bei größeren Agenturen und Firmen die Flexibilität fehlt so eine App umzusetzen. Ich bin als Ein-Mann-Firma immer ansprechbar und das dann auch direkt umsetze. Die aller kürzesten Wege in der Firma also (lacht).

Was hat dir deine erste Gründerberatung gebracht?

Auf jeden Fall bringt es ein bisschen Struktur rein. Man kann  rechtliche Fragen klären, sich absichern und zum Beispiel auch klären, was ist, wenn man arbeitsunfähig wird. Das war sowohl beim BIT als auch beim Gründerservice ideal für mich!

Dann muss man nur noch Tatkraft beweisen und es wirklich durchziehen. Wie war der sogenannte Behördenmarathon bei dir?

Der fand nicht wirklich statt. Speziell beim Einzelunternehmen ist es ja keine Hexerei. Da gehst du mit deinem Pass hin und gründest. Fertig.

Ist trotzdem irgendetwas schiefgelaufen? Gab’s wo Probleme?

Naja, Probleme. Ursprünglich hatte ich geplant ein Einzelunternehmen zu gründen und hab das dann auch erst mal gemacht. Dann war es aber irrsinnig schwer eine Haftpflichtversicherung zu finden. Denn als App-Entwickler kann mein Produkt ja potentiell Millionen Mal runtergeladen werden. Also könnten mich auch Millionen Leute verklagen, wenn was falsch läuft. Das will keine leistbare Versicherung abdecken. Generell sind die Versicherungen bei uns in Kärnten da noch nicht so weit. Die kennen sich da eher nicht aus. Also musste ich dann doch in eine GmbH umgründen.

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Hat diese zusätzliche Hürde dich irgendwie eingeschränkt? 

In meinem Tun hat mich das kaum beeinflusst, nur die Kosten der Gründung sind halt hochgeschnellt, denn das NEUFÖG hatte ich schon für das Einzelunternehmen im Jänner 2014 verbraucht und für die GmbH im April war es dann natürlich nicht mehr nutzbar.

Du hast also in deinem Leben eigentlich schon zwei Unternehmen gegründet…

Könnte man so sagen (lacht). Zum Glück kam damals aber auch gerade die GmbH-Neu oder –Light, oder wie auch immer raus, was mir sehr entgegen kam. Die geringere Stammeinlage, mein ich.

Pfff, na dann hast du nach all’ dem Stress sicher ordentlich deine Eröffnung gefeiert, oder?

Nein, nicht wirklich. Ich war nur mit ein paar Freunden auf ein Bier. War ja auch kein großer Unterschied für mich.

Wie war das Gefühl beim Gründen? Hattest du Schiss oder war‘s geil?

Ich muss ehrlich sagen, ich war nicht angstvoll, weil das Risiko bei mir relativ gering ist. Wenn das daneben geht, ist es halt so und ich such’ mir einen Job. So war es eher cool, immer neue Projekte und viel Abwechslung.

Und ein Gemeinschaftsbüro!

Ja, ich war zuerst im Coworking Space Rettungsboot und bin jetzt hier in der Anlegestelle. Das kann ich nur jedem empfehlen. Ganz am Anfang habe ich ja von zuhause aus gearbeitet, aber nach zwei, drei Monaten sind die Hemmschwellen dann doch gefallen (lacht).

Der Klassiker: In der Unterhose am Schreibtisch?

Ja, das geht schnell (lacht). Jetzt aber im CoWorking Space hab ich die Hosen wieder an; sozialer Kontakt und so. Super! (lacht)

Na dann ist ja gut. Welche Pläne hast du gemacht und was umgesetzt?

Am Anfang war es besonders schwierig einzuschätzen, welches Projekt wirklich was wird und welches irgendwo am Weg stecken bleibt. Ich habe gelernt, dass man sich nicht zu lange auf einen Kunden verlassen darf. Teilweise waren die Anzahlungen schon da, aber die Unterlagen vom Kunden sind Monate lang nicht gekommen. Dann bist du ausgebucht und tust nix, kannst keine anderen Projekte angehen, usw.. Und auf jeden Fall sollte man Leute zu Rate ziehen, die schon länger in der Branche tätig sind.

Würdest du das nächste Mal irgendetwas anders machen?

Naja, natürlich gleich eine GmbH gründen und ich wäre sicher früher in den CoWorking Space gegangen, allein wegen dem Netzwerk und dem sozialen Austausch…und den Hosen. (lacht)

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