Doris Ploner macht im Waldviertel auf Käse. Aber nicht nur. Dafür, und für das nicht nur, räumt sie eine Auszeichnung nach der anderen ab.
Im Jahr 2017 ist die Ernte an Auszeichnungen besonders beeindruckend. Käsekaiser in Österreich, World Cheese Award in London, Liese-Prokop-Preis für Unternehmerische Leistungen, Tourismus Botschafterin des Landes Niederösterreich usw.
Grenzregion wird Hotspot.
Als Grenzregion zum Eisernen Vorhang, lange von den Lebensadern der Wirtschaft abgeschnitten, ist das nordwestliche Waldviertel bis zur Wende kein Hotspot, sondern eher das hintere Ende der Welt. Als der Vater von Doris Ploner, Hermann, auf die damals schräge Idee kommt, aus der „Arme Leute Milch“ von Ziege und Schaf, Käse zu produzieren und zu verkaufen.
„Wenn du der Erste in Österreich bist, der auf so eine Idee kommt, dann kann sich jeder vorstellen wie groß der Wiederstand ist“, erinnert er sich später.
Als echter Waldviertler lässt er aber nicht locker, beginnt mit der Käseproduktion am elterlichen Hof und beliefert damit Greißler und Gastwirte in der Umgebung. Als die Nachfrage immer größer wird, gründet er 1991 das Unternehmen „DIE KÄSEMACHER“.
Der Erfolg spricht sich herum. Nach und nach sind immer mehr Bauern der Region bereit, Schafe und Ziegen einzustellen und ihm frische Milch zu liefern. Als er die Geschäftsführung 2013 an seine, damals 26-jährige Tochter Doris übergibt, hat der Betrieb bereits mehrere Produktlinien und ist ein anerkannter Player am Markt.
Nicht alles neu, aber neu strukturiert.
Die studierte Betriebswirtin und Tourismusmanagerin muss in große Fußstapfen treten. Sie will auf Erreichtem aufbauen, aber auch einiges verändern. Also wird neu strukturiert, interne Abläufe und Prozesse werden optimiert und das bestehende Produktsortiment gestrafft. Doris Ploner: „Umbruchphasen können gefährlich sein, weil man zuerst Unruhe stiftet. Da ist Führungsqualität gefragt. Die meisten Mitarbeiter haben mich natürlich gekannt, gespürt, dass mir Mut, Leidenschaft und ein guter Schuss Sturheit, Konsequenz vererbt wurden. So haben viele von Anfang an vertraut und mir mit ihrem Wissen sehr geholfen. Dafür bin ich noch heute dankbar.“
Antipasti Austria schmeckt auch in Australia.
Käse zu produzieren ist gut. Aber guten Käse in feine Antipasti zu veredeln noch viel besser. Zum Beispiel lässt man sich sonnengereifte Kirschpaprika von österreichischen und griechischen Vertragsbauern liefern, entkernt sie händisch und füllt sie mit feinstem Ziegen- oder Schafsfrischkäse. Als Variante gibt es sie auch in Gläser gefüllt und 365 Tage lang haltbar. So kommen auch Amerikaner, Südkoreaner und Australier in den Genuss von Antipasti aus Austria. „Klingt einfach, ist es aber nicht, weil nur eigenes, patentiertes Saatgut auf den Feldern der Gemüsebauern ausgepflanzt wird, um den einzigartigen Geschmack sicher zu stellen“, lacht Doris Ploner. „Darüber hinaus wird der gesamte Produktionsablauf von uns kontrolliert. Handel und Konsumenten honorieren unsere Qualität und so erreichen wir heute Exportquoten von beachtlichen 45%“.
Vorreiter mit Glyphosat freien Wiesen und Äckern.
Die rund 50 Ziegen- und Schafbauern aus dem Wald-Most- und Mühlviertel, liefern den Käsemachern fast fünf Millionen Liter Milch pro Jahr. Klasse statt Masse gilt als Leitspruch auch für die Milchproduktion. Dementsprechend wird viel Wert auf artgerechte Tierhaltung gelegt, und diese auch kontrolliert.
„Das klingt abgedroschen, aber vertraglich festgelegt verwenden unsere Bauern nur gentechnikfreies Futter und verzichten als erste in Österreich komplett auf die Ausbringung von Glyphosat“, ist Doris Ploner stolz wieder einmal Vorreiter zu sein.
Frauen an der Macht.
Aussagen wie: Qualität, Liebe, Leidenschaft, Verlässlichkeit, Vertrauen und vor allem Geschmack, finden sich in nahezu jedem geschriebenen und gesprochenen Satz der Käsemacher. Sie scheinen tief in den Genen der Mitarbeiter verankert zu sein. Wobei diese zu 75% weiblich sind. Ihre Präsenz zieht sich von der Geschäftsführung hinunter durch alle Ebenen. Das ist aber kein bewusstes Alleinstellungsmerkmal, sondern hat sich einfach so ergeben, beteuert Doris Ploner.
Gemma Käsen schauen.
Das Waldviertel muss sich heute auch als Tourismusregion nicht mehr verstecken, da haben auch die Käsemacher ihren Anteil daran. Mit rund 40.000 Besuchern gehört die KÄSEMACHERWELT zu den Top Ausflugszielen in Niederösterreich. Im firmeneigenen Restaurant „Kaskuchl“ werden neben regionalen Spezialitäten, natürlich auch Käse in allen Variationen serviert. Streichelzoo und Kinderspielflächen verleiten auch viele Familien zum Besuch der Käsemacherwelt.
Infoblock:
DIE KÄSEMACHER GmbH
Europastraße 5, 3902 Vitis
www.kaesemacher.at
Tel. +43(0)2841/8004 -32
© Die Käsemacher
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