Ich esse gerne gut, manchmal auch gerne viel, und bin auch schon zu alt, um schlechten Wein zu trinken. Nach einem Fotoshooting in Wien, wo es um Genusskreationen mit Geflügelfaschiertem ging, war ich von der Aussicht dem ebenso trivialen wie beliebten Grundstoff der österreichischen Küche neue Bedeutung zu geben, schlichtweg begeistert. Hatte sich doch das gesamte Team, einschließlich meiner Person, um die Überreste der fotografierten Gerichte gerissen.
Zwei Packungen Faschiertes von der Puten Oberkeule waren nicht gebraucht worden und anstatt sie, wie sonst, großzügig zu verschenken, steckte ich sie in die Tasche und nahm sie mit nach Hause.
Meine Frau war anfangs nicht begeistert. „Wo gibt`s das, beim Merkur? Noch nie gesehen. Mit Putenfaschiertem habe ich keine Erfahrung. Wie muss man das würzen, kann es genau so lange braten wie das gewohnte gemischte Faschierte vom Schwein und Rind …?“
Ich schwärmte ihr von den Faschierten Laibchen beim Fotoshooting vor und wie sie auch kalt noch wunderbar und fein geschmeckt haben.
Meinem Vorschlag, „mach`s einfach wie immer Schatz“, gab sie schließlich nach.
Probiert und fasziniert.
Der Rest ist schnell erzählt. Das Ergebnis des ersten Versuchs mit Geflügelfaschiertem hat unsere Einstellung zum sogenannten Hackfleisch wohl nachhaltig verändert. Ab jetzt steht Geflügel auch als Faschiertes auf unserer Speisekarte.
Bei der Frage Weinbegleitung, habe ich mich für einen Rotgipfler vom Berg 2016 vom Weingut Karl Alphart aus Traiskirchen entschieden. Durch seine kräftige Würze, konnte er mit dem Faschierten wunderbar mithalten.
Was man nicht unbedingt breit treten muss: Aus Freude über das gute Essen, haben wir (sprich ich) die ganze Flasche geleert. Der restliche Tag war zum Schmeißen.
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