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Gastro-Kreuzfahrer vom Nordpol ins LOVENTAL

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Erich Graf ist ein Reisender zwischen den Polen: 5 Gastronomiebetriebe im LOVENTAL, 2 Eisbrecher am Nordpolarmeer, 2  Schiffe in der Antarktis und diverse Beteiligungen an Industrieunternehmen in den USA und Australien. Ein „Karriere mit Lehre -Typ“ aus St. Andrä, der zeigt was möglich ist, wenn…

Ich treffe Erich Graf in seinem Heimatort St. Andrä. Hier ist er geboren, wurde hier sozialisiert, hat Bäcker und Konditor gelernt und gewusst, dass er hier weg muss, wenn er es zu was bringen will. Wir sitzen in seinem neuesten Shop im Markt Cafe am Platz vor dem neuen Rathaus. Es hat Wochen gebraucht bis der Termin zustande gekommen ist. Grüße aus Montevideo, Moskau, New York, Argentinien… kamen als Antwort auf meine Terminvorschläge. Aber jetzt ist er da, kümmert sich während des Gespräches um alles, weiß wie die Heizungssteuerung funktioniert, welcher Schalter für welchen Stromkreis zuständig ist, verspricht einen Tellerwärmer anzuschaffen, erkundigt sich nach dem Dienstplan der Mitarbeiterin, und beantwortet zwischendurch ganz relaxt meine Fragen ohne den Faden zu verlieren. Dabei steht er selber unter „Strom“ weil halt noch so viel zu erledigen ist, bis der nächste Flieger wieder abhebt.

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In der Welt zu Hause, aber im LOVENTAL daheim.
Erich Graf ist ein Teamworker. Man merkt es an der Art, wie er mit den Leuten umgeht und sie mit ihm reden. Und er ist dem Tal sehr verbunden, dass offenbart sich in der Verpflichtung heimischer Handwerker und Dienstleister wo immer es geht. „Warum soll ich Fremdfirmen beauftragen, wenn unsere die Leistungen auch erbringen können und ich mich noch dazu blind auf sie verlassen kann.“ Andererseits kauft er auf internationalen Märkten Waren und Gastro-Zubehör um vieles billiger ein als in Österreich jemals möglich. Globale Synergiepotentiale zahlen sich schon auch aus und ermöglichen noch akzeptable Spannen, trotz sehr moderater Preise. „Unser Headquarter ist und bleibt in Wolfsberg“ sagt Graf. „Derzeit beschäftigen wir 65 Mitarbeiter (einige davon Teilzeit, 8 Lehrlinge), die meisten davon in unseren Gastronomiebetrieben. Ein Kernteam schupft die Verpflegungslogistik für die Expeditionsschiffe, die im Eismeer und in der Antarktis unterwegs sind.“

Vom Patissier zum Manager.
Grafs Werdegang riecht ein bisschen nach Amerikanischem Traum. Aber was treibt den Lavanttaler in die weite Welt. Erich Graf lächelt: „Hunger nach Welt kennen lernen, nach besseren Verdienstmöglichkeiten, Abenteuern, Aufstiegschancen…. Bei mir kam das alles irgendwie zusammen.“ Nach der Lehre kommt das Bundesheer und mit etwas „Glück“ wird Graf als B-tauglich eingestuft und darf beim damaligen Wirtschafter der Wolfsberger Kaserne das Thema Versorgungslogistik von der Pieke auf erlernen, was seiner späteren Karriere sehr zugute kommt. Danach folgten Trainingsjahre als Patissier im Hotel Klosterbräu in Seefeld in Tirol und beim berühmten Werner Matt im Wiener Hilton. Dann beginnt die große Zeit der Traumschiffe und Erich Graf ist dabei. Zuerst auf dem (damaligen Fernseh-Traumschiff) M/S Vistafjord als Patissier und Bäcker, dann auf der Queen Elisabeth II als Zahlmeister und schließlich ist er für den gesamten Einkauf zuständig. Man schippert von Tokio nach Osaka und ist in fremden Meeren unterwegs.

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Bei einem richtigen Zyklon geht dir der Dings auf Grundeis.
Erich Graf bekommt ein Angebot das Hotelmanagement auf einem neu gebauten Expeditionsschiff zu übernehmen und nimmt an. Auf der Jungfernfahrt Richtung Antarktis geraten sie auf Höhe der Fidschi Inseln in einen fürchterlichen Zyklon. „Das sind Stunden, die man sein ganzes Leben nicht vergisst.“ Sie kommen davon, aber das Schiff wird schwer beschädigt und liegt zwei Monate im Hafen von Sydney im Trockendock. Weil sich die drei Schiffseigner über den weiteren Kurs uneinig sind, nutzt Graf die Gelegenheit zum Absprung und managt auf einem gemieteten, atomgetriebenen, russischen Eisbrecher, Koch, Crew und Verpflegung. Das war im Jahr 1991. (Inzwischen gab‘s schon das 25 Jahr Jubiläum). Auf der ersten Fahrt Richtung Nordpol erreicht sie die Nachricht vom Zusammenbruch der Sowjetunion und wieder einmal ist völlig unklar wie es weitergeht. Mieter des Schiffes ist schließlich ein amerikanisches Unternehmen. Aber zum Erstaunen aller, wird der Vertrag vom neuen Russland nicht nur übernommen, sondern noch erweitert. Schließlich kreuzen sieben Schiffe auf den Polarmeeren und Erich Graf ist für den gesamten Hotelbetrieb auf hoher See zuständig.

 Vom Manager zum Schiffseigner und zurück.
Die frühen 2000 er Jahre sind auch die Zeit der großen Fusionen. Unternehmen kauften sich gegenseitig auf. Auch Erich Graf nutzt eine gute Gelegenheit und wird Anteilseigner. Graf: „Das war schon ein geiles Gefühl und wir verdienten in den folgenden Boomjahren wirklich gutes Geld. Abgesehen davon ist die Eigner-Kabine die komfortabelste am ganzen Schiff.“ 2006, als sich die Krise abzuzeichnen beginnt, verkauft er bei gutem Wind seine Anteile und hat nun genug Geld auf der Hohen Kante, um sich als Investor an vielversprechenden Unternehmen zu beteiligen, aber auch seine eigenen gastronomischen Ideen zu verwirklichen. Weil seine Arbeit geschätzt wird, bleibt er bei den neuen Eigentümern noch weitere drei Jahre als Manager an Bord. 2009 arrangiert er sich dann mit einem Australischen Partner. Man betreibt zusammen insgesamt vier Schiffe, vergibt aber das Buchungsmanagement an einen professionellen Reiseveranstalter. Graf selbst kümmert sich wieder um Crew, Einkauf und Logistik. Und dazwischen um seine Familie, seine Lavanttaler Betriebe und Beteiligungen.

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Was ist bei internationalen Geschäften anders als in Österreich.
Graf: „Betrachtet man es rein geschäftlich, so verhindert unsere Bürokratie viel und die hohen Lohnnebenkosten lassen kaum einen Ertrag zu. International verdienen die Mitarbeiter im Schnitt weniger und die Spannen sind viel größer. Geschäfte machen ist anderswo generell einfacher. Andererseits schrecken mich die Slums in den Vorstädten mit ihre Trost- und Perspektivenlosigkeit. Wer sich das vom Flughafen in die Stadt immer wieder anschauen muss kann mit dem was zu Hause geboten wird viel zufriedener sein.“

Was passiert nach Trump mit den Beteiligungen in den USA.
Graf: “Was soll sein? Wenn es um das eigene Geschäft geht, sind und bleiben die Amerikaner sehr aufgeschlossen. Auf mein Engagement in den USA wird das keinen negativen Einfluss haben. Ein Unternehmen rüstet LKW`s von Diesel auf Gas um, das andere hat ein Patent zur Verwertung von Flairgas, also jenem Gas, das bei Bohrungen sonst immer abgefackelt wird. Trump hat schon angekündigt, dass er Primärenergien fördern will. Mit unserem sauberen Gas sind wir da voll im Trend.

Gibt es ein Erfolgsgeheimnis von dem andere lernen können.
Graf: „Es klingt simpel und das ist es auch. Verwirkliche deine Träume, aber vergiss nicht woher du kommst. Betreibe Gastronomie nur wenn du gut ausgebildet bist und genug Eigenkapital hast. Zahle deine Mitarbeiter pünktlich und gib ihnen Verantwortung. Und schau, dass bei aller Hektik die Familie nicht zu kurz kommt.“

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KONTAKT ZUM GRAF:

Erich Graf
Graf’s Gastronomy
Signum Hotel Operations

erich@team-graf.at
www.team-graf.at

 

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